Saisonziele zerbrechen auf dem Asphalt

Fritz Rautner, seit Jahren unser erfolgreichster Lizenzfahrer, muss die Rennsaison beenden, bevor sie überhaupt begonnen hat. 

Der Saisonaufbau ab November verlief so gut wie nie: Gutes Wetter für das Straßentraining den ganzen Winter hindurch, noch effektiveres Krafttraining durch neue Trainingsreize, keine Erkältungs- oder Infektionskrankheiten. So befand er sich bereits im März in bester Verfassung. Um nicht erneut durch widrige Wetterbedingungen wie im Vorjahr für Intervall- und Belastungseinheiten ausgebremst zu werden, hatte er sich entschieden, zum ersten Mal für eine intensive Trainingswoche nach Mallorca zu fliegen.

Mit einem Team um bikeboard-Chef Martin Ganglberger ging es somit am 21. März in den Norden der Insel. Am ersten Tag stand eine „Eingewöhnungsrunde“ in welligem Terrain auf dem Programm, die sich aufgrund des Wetters mit immer wieder einsetzendem Regen auf die Straßen rund um die Unterkunft begrenzte. So kam er nach 3 1/2 Stunden wieder an einen Kreisverkehr nur 7 km vom Hotel entfernt. Um auf 4 Stunden zu verlängern wollte er mit seinem Trainingspartner noch eine Schleife anhängen und den Kreisverkehr nicht gerade durchfahren, sondern erst die nächste Ausfahrt nehmen. Diese damit erforderliche größere Lenkbewegung wurde ihm zum Verhängnis: Obwohl er wegen der nassen Straße schon langsam fuhr, rutschten ihm bereits bei der Einfahrt beide Räder gleichzeitig weg. Er hatte keine Chance und stürzte so unglücklich, dass er sich einen Oberschenkelbruch zuzog, der noch auf Mallorca operiert wurde. 

Besonders bitter für Fritz Rautner: Es sollte für den amtierenden Österreichischen Meister im Paarzeitfahren seine letzte Rennsaison mit dem Höhepunkt der Feuerwehr-Rad-WM im heimischen Judendorf-Straßengel werden. Nun konzentriert er sich darauf, möglichst schnell wieder auf die Beine und dann auch wieder (langsam) aufs Rad zu kommen. Ob er dieses Jahr noch in einem Master 1-Rennen an den Start geht, steht in den Sternen.

Danke an die Vereinskameraden, die es sich nicht nehmen ließen, bei einer Ausfahrt während ihrer Mallorca-Woche einen Stop beim Krankenhaus von Inca einzulegen, wo sie ihn am Tag seines verschobenen Rückflugs noch besuchten. Herzlichen Dank auch für die vielen Genesungswünsche aus dem Verein.

Zeitfahren Erpfendorf

Passables Zeitfahren für Fritz Rautner 
Auf dem „normalen“ Rennrad fühlte ich mich ja schon ganz gut, auch das Wachauer „Rennen“ brachte ich in der „Verfolgergruppe“ gut über die Bühne.
Nun standen die großen Fragezeigen im Raum: Soll ich mir die Zeitfahr-ÖM in Erpfendorf geben? Wenn ja, mit welchem Material, da ich meinen Zeitfahrhobel ja verkauft hatte? bikeboard-Chef Martin Ganglberger stellte mir absolutes Profi-Material von Merida zur Verfügung.

10 (!) Tage vor dem Rennen konnte ich das Rad holen und die allererste Ausfahrt in diesem Jahr auf einem Zeitfahrrad in Angriff nehmen – lief gar nicht so schlecht, aber reicht das, um bei der ÖM nicht Letzter zu werden? Bei weiteren Trainingsfahrten kam immer mehr Freude auf, eine elektronische Schaltung an der TT-Maschine ist der absolute Hammer!!!  Kurz vor Anmeldeschluss entschied ich dann: Auf nach Erpfendorf!

Wie in den Vorjahren auch ging dort am Samstag Nachmittag, eigentlich der Zeitpunkt, sich die Strecke auf dem Rad wieder in Erinnerung zu rufen, die Welt bei einem extremen Wolkenbruch unter, weshalb die Erkundung im Auto erfolgte.

Die erste Hälfte des Rennens am Sonntag lief gefühlsmäßig ganz gut, was aber wohl auch an der leichten Rückenwindunterstützung lag. Bei der Wende sah ich schon Josef Lisy, eine Wucht im Zeitfahren und 30 Sekunden nach mir gestartet, im Augenwinkel. Der überholt mich nicht!, war nun mein Motto. Im Gegenwind spürte ich schnell deutlich, was mir noch fehlt: die extreme Kraft aufs Pedal zu bringen. Etwas mehr Druck und schon jagte der Puls davon – so was war ich ja gar nicht gewohnt. Nichts destotrotz biss ich mich durch und konnte mich vor Lisy (3. Rang) ins Ziel „retten“. 

Über die Zeit von 28:05 Minuten reden wir lieber nicht mehr, wahrscheinlich geht mit Nagel und Schrauben im Bein eh nicht mehr. Es sprang ein achtbarer 6. Platz heraus.

Distanz: 20 km

  • Fritz Rautner (28:05 min., 7. Rang Master 1, 6. Rang ÖM)