RACE AROUND AUSTRIA 2016– Bericht:
Am Mittwoch, 10.8.2016, war es wieder soweit. Das Team vom RSC Krems startete in St.Georgen im Attergau , um 16:04 Uhr, beim härtesten Radrennen Europas. Leider begann es kurz nach dem Start zu regnen, aber sowohl die Rennfahrer als auch die Betreuer waren zuversichtlich, dass wir unser Ziel – das Rennen unter 72 Stunden zu absolvieren – erreichen werden. Trotz spätherbstlicher Bedingungen (die Temperaturen vielen im Mühlviertel und Waldviertel in der Nacht unter 5 Grad) waren wir im Rennen um den 5. Platz voll dabei und „matchten“ uns permanent mit dem Team Kalteis. Nachdem wir in Gmünd bei einer Baustellen-Umfahrung etwas Pech hatten, fielen wir kurzzeitig auf den letzten Platz zurück. Danach machten wir jedoch wieder Platz um Platz gut. Am Tag waren die Temperaturen dann auch etwas angenehmer und der „Schiebewind“ unterstützte uns bei der Aufholjagd in Richtung Süden (Steiermark). Aber diesen Wind hatten auch alle anderen Teams. Trotzdem waren wir dann zwischenzeitlich schon wieder auf Platz 6. Alle (Rennfahrer und Betreuer) waren top motiviert und nur auf das Ziel (unter 72 h zu fahren) fokussiert. F.J. Mayer hat bei seinem letzten Einsatz bis Halbenrain (bei KM 871,4) alles gegeben. Wie sich später herausstellte machten aber gesundheitliche Probleme weitere Einsätze für ihn unmöglich. Ab Halbenrain (Donnerstag, 11.8., ca. 20:00 Uhr) fuhren dann Hans Mittelhofer und Gerhard Wögerer weiter über die „Steirische Weinstraße“ bis zur „Soboth“. Im Anstieg kam Josef Brunner wieder aus seiner Ruhepause zurück und löste dann am „Pass“ Hans Mittelhofer (Ruhepause) ab. Obwohl das Team jetzt nur mehr aus 3 Rennfahrern bestand, waren wir weiterhin gut im Rennen. Im unteren Gailtal (bei Hermagor) war dann aber auch für Josef Brunner (er hatte auch schon vor dem Start mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen) Schluss.
„SCHOCKZUSTAND“ für das gesamte TEAM.
„Krisensitzung im Gailtal“
Auf einem Parkplatz zwischen Hermagor und Kötschach-Mauthen wurde überlegt, ob die beiden noch gesunden Rennfahrer, Hans Mittelhofer und Gerhard Wögerer, das Rennen für den RSC wenigstens finishen sollten. Die Rennfahrer wären grundsätzlich dazu in der Lage und auch bereit gewesen. Nach Abwägung aller dadurch sich ergebenden logistischen und sonstigen Problemen (stehen die Autos noch so lange zur Verfügung, erreichen wir dann das Ziel noch vor der Karenzzeit für die 4er Teams, kann Fabian, unser Physiotherapeut, der hervorragende Arbeit geleistet hat und den wir dann noch dringender benötigt hätten, noch so lange bei uns bleiben usw.) fassten wir nach reiflicher Überlegung gemeinsam – teilweise den Tränen nahe – den Entschluss,
wir steigen aus dem Rennen aus!
Kurz vor einem der schönsten Täler Österreichs, dem „Lesachtal“, war also Schluss. Wir sind überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war und behalten uns die irrsinnig tollen, wunderschönen und spannenden Momente bis zum KM 1123 in Erinnerung. Vielleicht reichen ja diese Reminiszenzen aus, um es 2017 erneut zu versuchen.
Ein riesengroßes Dankeschön ergeht an unsere Sponsoren und an alle sonstigen Unterstützer:
RSC Krems
Firma Brantner (Pace Car)
Stadt Krems (Sportbus Begleitauto)
Erich Stauffer (Schlaf Auto)
„Lance“ Schiffauer (Privatauto)
Alle Unterstützer die im Hintergrund für uns
tätig waren und ihre Zeit geopfert haben
(Schwiegermütter, Ehe- und sonstige Partner usw.)!
Ab 10.8.2016 16:04 wird es einen Live Tracker geben
den Link gibt´s Hier
Die offizielle Homepage von RACE AROUND AUSTRIA
RACE around Austria 2016
Am Samstag den 18.6. startete der erste Probelauf fürs Race around Austria. Vier Fahrer (Brunner Josef, Mittelhofer Hans, Schwarz Andi und Wögerer Gerhard) starteten mit den Betreuern Franz Mittelhofer und Willi Mayer (im Begleitauto) um 20.00 Uhr zur Probefahrt. Es wurden die Lichtanlagen der Fahrräder und die neuen Funkgeräte einem erst Test unterzogen. Die Tour ging durchs Strassertal, Maissau, Pulkau, Weitersfeld, Horn, Gars, Hadersdorf wieder zurück nach Krems. Nach 130 km kamen wir um 1.00 Uhr wieder zurück. Der Test war sehr erfolgreich, da alle Dinge bestens funktionierten. Der Regen hat uns auch verschont. Ein paar Blitze am Nachthimmel war das einzig Beunruhigende. Die nächste Vorbereitungsphase startet mit dem 24 Stunden Rennen in Grießkirchen am 9.-10. Juli. Hier starten zwei Viererteams des RSC.
RAA 2200 km, 30000 Höhenmeter
Wir haben jetzt unser komplettes Team für das Race around Austria beisammen. Nachdem die vier Fahrer, Brunner Josef, Mayer Franz Josef, Mittelhofer Hans und Wögerer Gerhard ja schon länger feststehen, konnten wir nun auch unser Betreuerteam komplettieren. Als achter Betreuer wurde Erich Stauffer gewonnen. Er war schon im Vorjahr für das Viererteam von Radshop Kalteis als Teamleiter im Einsatz und hat sich dort bestens bewährt. Die Betreuer wurden in zweier Team unterteilt und werden nach einem genauen Zeitplan, dankenswerter weise von Franz Gattringer erstellt, im Einsatz sein.
Hier die 2er Teams:
Kiener Alfred Fahrer, Gattringer Franz Navigator
Berger Roman Fahrer, Mittelhofer Franz Navigator
Schwarz Andreas Fahrer, Mayer Willi Navigator
Schiffauer Gerhard Fahrer, Stauffer Erich Navigator
Der Start des RAA ist am 10. August, um ca. 16.00 Uhr in St. Georgen im Attergau und wir hoffen nach 72 Studen im Ziel zu sein. Schlachtenbummler bei Start und Zieleinlauf sind erwünscht.Wir werden jetzt in regelmäßigen Abständen über die Vorbereitung bzw. über die weitere Planung hier berichten.
Abenteuer, Teamgeist, Navigation, Radfahren
Mit 2.200 Kilometern und ca. 30.000 Höhenmetern, zählt das RAA zu den härtesten Radrennen in Europa. Der RSC Krems stellte sich mit einem Team von vier Radrennfahrern und sechs Betreuern dieser Herausforderung.
Gestartet wurde dieses mal in St. Georgen im Attergau. Mit dem Ziel, dieses Rennen unter 72 Stunden zu absolvieren, wurden die ersten Kilometer entsprechend motiviert in Angriff genommen. Insgesamt waren ca. 90 Athleten (davon 12 – Vierer-Teams) im Einsatz. Wir sind als drittletztes Team, noch vor den vavorisierten Mannschaften „Atterbiker“ (2x bereits gewonnen) und „Race across America“ (RAAM) mit den Fahrern David Misch, Franz Wintersberger, Gerald Bauer und Christoph Strasser, gestartet. Alle vier Fahrer dieser Mannschaft haben heuer das RAAM gefinisht, wobei Christoph Strasser der Sieger dieses Extremrennens war und Franz Wintersberger ebenfalls erster seiner Altersklasse wurde.
Die ersten Kilometer führten uns durch das mitunter auch kupierte Innviertel und später in das sehr hügelige Mühlviertel. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 33 km/h, wurde Freistadt (nach ca. 2.500 HM) erreicht. Bis dahin hatten wir nur einen kleinen Navigationsfehler auf Grund eines abbiegenden LKWs, der uns die Sicht auf die vorgegebene Strecke versperrte. Gmünd, Litschau, Drosendorf, Laa wurden in der ersten Nacht passiert. Auf diesem Streckenabschnitt ereilte uns auch der einzige Defekt. Bei einem schnellen Fahrerwechsel muss wohl in der Finsternis ein Rad so umgefallen sein, dass sich das Schaltseil aus der Führung löste. Die erste Nacht wurde mit allen vier Fahrern bestritten. Ab ca. Drasenhofen sind dann nur mehr Suchanek Christian und Wögerer Gerhard gefahren. Das andere Team (Mittelhofer Hans und Mathais Gerald) sind mit ihren Betreuern (Mayer Willi und Mittelhofer Franz) nach Deutsch-Altenburg bzw. Prellenkirchen vorausgefahren und hatten dort die Gelegenheit für eine Ruhepause von ca. 45 Minuten. Ausrasten sieht in etwa so aus: Teamwechsel – 100 Kilometer vorfahren – essen, trinken – und vielleicht schlafen, und dies alles bei 30 Grad im Schatten.
Geschlafen wurde zum Bespiel im Burgenland auf einem Billa- Parkplatz – zum Glück war Feiertag. In Tirol schliefen wir an der Friedhofsmauer. Natürlich auf der Seite der Mauer, wo es noch Leben gibt. Nach dem relativ flachen, nördlichen Teil des Burgenlandes, wurde der erste Berg in Angriff genommen. Ja auch im Burgenland ist es nicht immer flach. Hier kommt es oft zur ersten Entscheidung in diesem Rennen, da die Fahrer nicht damit rechnen, dass der Geschriebenstein doch 884 Höhenmeter aufzuweisen hat. Auch sonst ist das südliche Burgenland ein Auf und Ab und die Höhenmeter summieren sich.
Racetime-Geschriebenstein(KM 745,2): 22:38 Std.(32,92kmh).
Bis zur Zwischenstation in Halbenrain bzw. bis Eibiswald (Soboth) (Rennkilometer 872,0 bzw. 923,9) fuhren die beiden 2er-Teams (Suchanek,Wögerer und Mittelhofer,Mathais) noch abwechselnd. Erst ab dem Anstieg zur Soboth haben wir wieder auf den „Nachtmodus“ (alle 4 Fahrer werden permanent eingesetzt und wechseln sich ca. alle 30 Minuten ab) umgestellt.
In dieser Nacht gab es Alpenpässe „en masse“. Angefangen bei der Soboth, mit einer Höhe von 1.361 Metern und einer durchschnittlichen Steigung von ca. 12%, gefolgt von der Abtei (751m) im Rosental(Kärnten), weiter über das Lesachtal nach Obertilliach (1.544 m) und über den Iselsberg (1.210m) bei Lienz.
Obwohl es bereits wieder hell wurde, fuhren wir weiter mit allen
4 Fahrern bis Heiligenblut und danach auch noch die gefürchteten Kehren mit ihren 14% hinauf auf das Dach dieser Tour, zum Hochtor (2.519m), wobei wir ca. alle 700 bis 800 Meter gewechselt haben.
Racetime-Großglockner-Hochtor (KM 1.288,6): 41:50 Stunden
(1 Tag, 17:50 = Schnitt 30,49 kmh)
Bis dahin waren wir das 4. schnellste Team.
In der Abfahrt wurde der Turbo gestartet und mit 93 km/h Spitze nach Fusch an der Glocknerstrasse geflogen.
Hans Mittelhofer und Gerald Mathais fuhren dann bei weit über
30 Grad Celsius gemeinsam über Mittersill und Krimml hinauf auf den Gerlospass (1.624m). Vor Innsbruck übernahmen dann Christain Suchanek und Gerhard Wögerer. Leider gab es bei Ampass ein Missgeschick (das Pace-Car verlor kurzfristig beide Radrennfahrer), so dass wir bis zur Passhöhe-Kühtai (2.020m) ca. 30 bis 40 Minuten „verbraten“ haben. Wieder vereint, ging es dann zu viert über die Bielerhöhe (Silvretta Hochalpenstraße 2.041m) in die dritte und letzte Nacht.
Racetime-Bielerhöhe (KM 1.618,4) 55:13 Std. (2:07:13, 29,23kmh)
In Vorarlberg mussten noch das Faschina-Joch (1.486m) und der Hochtannbergpass (1.684m) bezwungen werden. Hier wurde, so wie auf fast allen anderen Pässen, in Kilometerintervallen der Fahrerwechsel vorgenommen. Nach Reutte, Heiterwang und Lermoos ging es dann weiter über den Fernpass (1.217m) Richtung Innsbruck zurück. Dieser war auf Grund der Tageszeit, es war Mitternacht, extrem gefährlich zu fahren. Der Urlauberverkehr (Nord-Süd-Route der Deutschen Richtung Brenner) ist hier anscheinend nie unterbrochen.
Von Innsbruck verlief die Strecke „relativ“ eben Richtung Saalfelden am Steinernen Meer. Hier erschwerte aber der extrem stark aufkommende Gegenwind das rasche Vorankommen. Letzter Berg dieses Extremrennens war der Dientner Sattel (1.372m) mit seinen rampenartigen Anstiegen (bis 15%) auf über 12 Kilometern Länge.
Die letzte Abfahrt nach Bischofshofen konnte durch die Steuerkünste von Gerhard hinter uns gebracht werden. Die letzten Rennkilometer Kilometer wurden wieder im Intervall (jeder Fahrer 20-30 Minuten) absolviert. Der Schnitt des Rennens wurde leicht erhöht, aber hier war bereits klar, dass das Ziel, das Rennen unter 72 Stunden zu beenden, nicht mehr möglich war. Trotz all dem wurden von den Fahrern noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert und alles gegeben.
Zum Wetter kann man sagen, dass uns kein einziger Regentropfen erwischt hat. In der Steiermark und in Kärnten waren die Temperaturen in der Nacht sehr kalt (ca. 4-5 Grad). In Vorarlberg allerdings hatten wir um Mitternacht am Hochtannberg äußerst moderate 15 Grad.
17. August 2013, 16:11 Uhr – nach 3 Tagen 1 Stunde 15 Minuten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 29,44 kmh erreichten wir müde aber überglücklich als fünftbestes Team das Ziel in Sankt Georgen im Attergau. Die Zieleinfahrt durch das Marktfest (sogar mitten durch das Bierzelt) begleitet von einer Motorradeskorte entschädigte für drei Tage Schinderei und Entbehrung.
RAA-Team RSC:
Rennfahrer: | Betreuer: |
Gerald Mathais | Gattringer Franz |
Hans Mittelhofer | Kiener Alfred |
Christian Suchanek | Mayer Willi |
Gerhard Wögerer | Mittelhofer Franz |
Schiffauer Gerhard | |
Suchanek Martin |
Das RAA-Team bedankt sich bei allen Sponsoren für die großartige Unterstützung:
- RSC
- Cafe – Collage
- Fa. Main (Höfinger Günter) – Pace Car
- Ford Lehr – Horn (Support-Auto)
- Stadt Krems – Sportbus
- Radstudio Krems
- Dr. Rupert Schreiber – Erste Hilfe-Paket